Print Power auf einen Blick
- Nach dem Skandal um Cambridge Analytica setzte Facebook auf Printanzeigen, um das verspielte Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.
- Auch Studien zeigen: Print ist die Quelle, der Mediennutzer glauben.
- Denn Print kann, was soziale Medien nicht können – und deshalb sollten sie im Medienmix weiterhin Hand in Hand gehen.
“Be Connected. Be Discovered. Be on Facebook.” lautete einst der Slogan eines der dominantesten Unternehmen des digitalen Zeitalters. Sich digital zu vernetzen, kostet die User erst einmal nichts – sie hinterlassen "lediglich" ihre privaten Daten auf der Plattform. Soweit nichts Ungewöhnliches in den sozialen Medien. Skandalös wurde dies erst, als herauskam, dass die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica an die User-Daten von Facebook gelangt war und diese manipuliert hatte. Das Vertrauen in das Netzwerk war schlagartig weg, und der Hashtag #deletefacebook verbreitete sich wie ein Lauffeuer über die sozialen Medien.
Jeden Tag geben wir in sozialen Netzwerken Privates preis, um uns mit unseren Freunden, Kollegen oder Geschäftspartnern zu verbinden und auszutauschen. Also vertrauen wir doch als User den Online-Riesen wie Facebook, Twitter, Google? Sie nehmen schließlich einen wichtigen Platz nicht nur in unserem beruflichen Alltag, sondern auch in unserem Privatleben ein. Laut den aktuellen Untersuchungen der Medienagentur UM geht diese Logik jedoch nicht auf. Die aktuelle Studie "Wave X - Remix Culture" zum Vertrauen in die sozialen Medien weltweit macht deutlich, dass dieses gesunken und aktuell auf einem sehr niedrigen Stand ist. Nur 27 Prozent der User in Deutschland meinen, dass sie von den online geteilten Inhalten beeinflusst werden. 2017 waren es noch 28 Prozent.
Möglicherweise deshalb startete Facebook die Rehabilitation seiner Marke durch großflächige Imagekampagnen in der Offline-Welt, nämlich in gedruckten Zeitungen, Prospekten, auf Plakaten und im Radio. “Familie und Freunde zuerst” und “Freunde statt Fake Accounts” lauteten die Botschaften – eine Versöhnungsversuch also mit Hilfe von Print-Werbung. Das galt auch den misstrauischen Deutschen, denn laut der UM-Studie vertraut nur ein Viertel der Deutschen Internetnutzer den Meinungen von Bloggern und Vloggern.